Pilotprojekt: 4-Tage-Woche startet in Deutschland ab 2024
Im kommenden Jahr ist es so weit. Deutschland wird Teil eines Pilotprojektes zur 4-Tage-Woche. Und das steckt dahinter.
Pilotprojekt 4-Tage-Woche
In 2024 beginnt das einmalige Pilotprojekt zur 4-Tage-Woche in Deutschland. Geplant ist, dass mehr als 50 Unternehmen an der Pilotphase teilnehmen. Die Bewerbungsphase beginnt ab September 2023.
Geplant ist, dass das Pilotprojekt am 01. Februar startet. Dauer des Projektes sind insgesamt sechs Monate. Das Besondere dabei ist: Die Arbeitszeit wird um einen Tag gekürzt bei gleichbleibendem Gehalt.
Ablauf des Projektes
Wie erwähnt sollen mehr als 50 Unternehmen an dem Projekt teilnehmen. Wichtig ist, dass die Firmen unterschiedlich groß sind und aus verschiedenen Branchen kommen.
Die Bewerbungsphase startet ab September 2023. Anschließend erfolgt die Planungsphase. In dieser werden die teilnehmenden Unternehmen individuell vorbereitet. Der praktische Test erfolgt dann von Februar bis August. Abschließend erfolgt eine wissenschaftliche Auswertung.
Neue Wege gehen
Die wissenschaftliche Auswertung und Begleitung erfolgt durch die Universität Münster. Begleitet wird das Pilotprojekt durch die Initiative 4 Day Week Global, welches den bisher größten Test zur Viertagewoche in Großbritannien durchführte.
Bei der Auswahl der Unternehmen und Wahl der Arbeitszeitmodelle unterstützt die Unternehmensberatung Intraprenör. Wichtig: Ein einheitliches Modell für alle teilnehmenden Firmen wird es nicht geben.
Ziel des Pilotprojektes
Ziel des Projektes der 4-Tage-Woche in Deutschland ist es, einen systematischen und wissenschaftlich begleiteten Test durchzuführen. Denn solch einer wurde bisher nicht durchgeführt.
Hintergrund ist, dass die Viertagewoche in Deutschland bereits in einigen Betrieben umgesetzt wird. Allerdings gibt es weiterhin hitzige Diskussionen welchen Wert die Einführung einer 4-Tage-Woche hat. Aufschlüsse und Erkenntnisse sollen aus der sechsmonatigen Testphase gewonnen werden.
100-80-100 Prinzip
Des Weiteren soll die Pilotphase ermitteln, ob das 100-80-100 Prinzip umsetzbar ist. Was steckt dahinter? 100 Prozent Gehalt bei 80 Prozent Arbeitszeit und 100 Prozent Arbeitseinsatz.
Grundsätzlich ist die Einführung einer 4-Tage-Woche eher mit Vorteilen als Nachteilen behaftet. Das zeigte die Auswertung des Pilotprojektes in Großbritannien. Beispielsweise sank das Burn-Out Risiko um 71 Prozent bei den teilnehmenden Mitarbeiter*innen.
Weitere positive Effekte waren, dass die Anzahl der Krankheitstage im Testzeitraum um zwei Drittel zurückging. Außerdem bestätigten 54 Prozent der Beschäftigten eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Haushalt
Motivation gesunken
Die Ankündigung der Pilotphase kommt zu einem spannenden Zeitpunkt. Denn laut einer aktuellen Umfrage ist die Arbeitsmotivation auf einem absoluten Tiefstand angekommen.
Besorgniserregend ist vor allem, dass nur noch 17 Prozent der Teilnehmenden „hoch motiviert“ sind. Bei der letzten Umfrage vor zwei Jahren lag dieser Wert noch bei 28 Prozent. Zum Vergleich: Im 2017 waren es noch 42 Prozent.
Christoph Mers
Online Content Manager