Blick auf die Arbeitswelt: So steht es um das Home Office
Während der Corona-Pandemie erfreute sich das Home Office, auch notgedrungen, großer Beliebtheit. Doch was ist davon geblieben? Hat die Arbeit aus den eigenen vier Wänden eine Zukunft? Mit welchen Folgen? Unser Blick auf die Arbeitswelt zum Home Office.
Home Office soll bleiben
Laut einer aktuellen Umfrage zu Trends in der Arbeitswelt gibt es eine mehrheitliche Meinung zum Thema Home Office: Die Arbeit von zu Hause aus hat sich nicht nur etabliert. Sondern soll künftig weiter möglich sein.
Denn mehr als die Hälfte der Befragt*innen haben die Möglichkeit, entweder aus dem Home Office oder remote zu arbeiten. Sprich, von einem anderen Ort aus tätig zu sein.
Nur bei fünf Prozent der Teilnehmenden besteht eine Präsenzpflicht. Bei den restlichen 43 Prozent ist Home Office keine Option. Allerdings nicht, weil es der Arbeitgeber vorschreibt. Sondern weil der Job nur vor Ort stattfinden kann wie beispielsweise in der Pflege oder im stationären Handel.
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Kein Home Office: Grund zum Wechseln
Unter den Befragt*innen, welche nicht die Chance auf Home Office bekommen, ist das weiterhin ein Wechselgrund. Dabei gibt es allerdings Unterschiede bei den Altersgruppen.
23 Prozent der Gen X ziehen aus diesem Grund einen Wechsel des Arbeitgebers in Betracht. Bei den Millennials sind es 21 Prozent.
Deutlich entspannter sieht das die Generation X. Hier würden bloß zehn Prozent den Arbeitgeber wechseln. Sogar nur sieben Prozent sind es bei der Generation „Baby-Boomer“.
Leerstandsquote steigt
Die weiterhin verstärkte Arbeit aus dem Büro hat natürlich Folgen für die Unternehmen. Eine Folge sind unter anderem die steigenden Leerstandsquoten von Büroflächen in sieben deutschen Großstädten.
Dabei gibt es allerdings regionale Unterschiede. Den stärksten Anstieg, nach Ausbruch der Corona-Pandemie, verzeichnete die Hauptstadt mit einem Anstieg von 4,5 Prozent. Die nominell höchste Leerstandsquote gibt es in Frankfurt am Main mit 9,6 Prozent.
Dahinter folgen Düsseldorf und München mit 8,1 Prozent und 6,9 Prozent. Nur marginale Anstiege verzeichneten Hamburg und Köln. In der Hansestadt stieg die Leerstandsquote nur um 0,7 Prozent. In Köln waren es sogar nur 0,1 Prozent.
Verkleinerung geplant
Weniger arbeitende Menschen im Büro hat ebenfalls Einfluss auf die Firmenpolitik. Zum einen werden Büroflächen verkleinert zwecks Kosteneinsparungen. Zum anderen werden neue, innovative Büroarbeitsplatzkonzepte entwickelt.
Laut einer Umfrage planten neun Prozent der befragten Unternehmen in 2023 eine Verkleinerung der Büroflächen. Allerdings gibt es Unterschiede zwischen den Branchen. In der Rundfunkbranche waren fast 40 Prozent für eine Verringerung der Flächen. Dagegen im Bauhauptgewerbe bloß zwei Prozent.
Das bieten Arbeitgeber
Die Möglichkeit auf Home Office ist mittlerweile zu einem beliebten Benefit in Stellenanzeigen geworden. Doch wie sieht es tatsächlich in der Praxis aus. Ein Blick auf vier deutsche bekannte Arbeitgeber:
Volkswagen | Deutsche Bank | SAP | Allianz |
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Manager: 4 Tage pro Woche Präsenzpflicht | Führungskräfte: 4 Tage pro Woche Präsenzpflicht | Alle Mitarbeitenden: 3 Tage pro Woche Präsentpflicht | Alle Mitarbeitenden: mindestens 40% der Zeit im Home Office arbeiten |
Mitarbeitende ohne Führungsposition: 1 bis 4 Tage pro Woche Home Office möglich | Mitarbeitende ohne Führungsposition: max. 40% der Zeit Home Office möglich | - | - |
Keine Regelungen für Arbeit aus dem Ausland | Keine Regelungen für Arbeit aus dem Ausland | Bis zu 30 Tage pro Jahr Arbeit aus dem Ausland möglich | Bis zu 25 Tage pro Jahr Arbeit aus dem Ausland möglich |
Vor allem Führungskräfte müssen verstärkt im Büro erscheinen. Einfache Mitarbeitende haben oftmals mehr Flexibilität.
Eine weitere Auffälligkeit ist, dass nur bei zwei Unternehmen die Möglichkeit auf Workation besteht. Die Chance, einen gewissen Zeitraum aus dem Ausland zu arbeiten. Eine generelle Rückkehr ist hingegen bei allen Unternehmen nicht anvisiert.
Christoph Mers
Online Content Manager