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Studie: trotz Krankheit arbeiten

Fehlzeiten-Report 2024: trauriger Höchststand erreicht

Die Top 5 Gründe für Präsentismus

Die Zahl der Fehlzeiten am Arbeitsplatz nimmt weiter zu. In 2024 wurde sogar ein neuer negativer Rekord erreicht. In den Vordergrund rücken dabei immer mehr die psychischen Erkrankungen.

Fehlzeiten 2024: neuer Höchstwert

Im bisherigen Jahr 2024 wurde bereits ein neuer historischer Rekord erreicht. Aber im negativen Sinne. Das geht aus der Anzahl an Krankschreibungen von AOK-Mitgliedern hervor.

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      Denn auf 100 erwerbstätige AOK-Mitglieder folgten 244 Krankschreibungen. Ein neuer Spitzenwert. Und das bloß für den Zeitraum von Januar bis August 2024.

      Weitere Krankschreibungen erwartet

      Obwohl bereits zur Mitte des Jahres ein neuer Rekord an Fehlzeiten aufgestellt wurde, scheint das jedoch nicht das Ende zu sein. Denn die alljährliche Erkältungswelle im Herbst und Winter steht noch vor der Tür.

      Somit ist zu erwarten, dass der Höchststand zum Ende des Jahres nochmal auf ein neues Level gehoben wird. Wie die aktuellen Zahlen einzustufen sind, zeigt ein Blick auf die vergangenen Jahre.

      In 2023 lag der finale Höchststand am Ende des Jahres bei 225 Krankschreibungen. Im ersten Corona-Jahr in 2020 waren es sogar nur 155. Im Durchschnitt lag die Anzahl der krankheitsbedingten Ausfälle bei 160 je 100 erwerbstätiger Mitglieder im Zeitraum von 2014 bis 2021.

      Ein drastischer Anstieg in den vergangenen zwei Jahren. Die Gründe für die Entwicklung sind allerdings vielschichtig.

      Haupttreiber: virale Erkrankungen

      De wesentliche Treiber sind weiterhin die Atemwegserkrankungen. Neue, zusätzliche virale Erkrankungen verstärken die negative Entwicklung.

      Ein weiterer Faktor ist die Einführung der eAU. Die Nutzung der elektronischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung sorgt für eine umfangreichere Erfassung der Daten. Das trägt zu einem vollständigeren Bild bei.

      Psychische Erkrankungen nehmen zu

      Besorgniserregend ist ebenfalls der Anstieg von psychischen Erkrankungen, welche vor allem langfristige Ausfallzeiten mit sich bringen. Seit 2014 haben die psychischen Erkrankungen um knapp 47 Prozent zugenommen.

      Bei den Burn-Out Erkrankungen verzeichnete nur die AOK einen Anstieg um satte 84 Prozent. Von 100 Krankschreibungen in 2014 auf 184 Ausfälle in 2024 je 100 erwerbstätige Mitglieder.

      Die Gründe für den Anstieg in diesem Bereich sind ebenfalls von unterschiedlicher Natur. Zum einen die Zunahme von psychischen Belastungen durch globale Krisen. Zum anderen durch Veränderungen in der Arbeitswelt wie der ständigen Erreichbarkeit. Dieser und weitere Faktoren sorgen im Zusammenwirken für eine Verschlechterung der mentalen Gesundheit.

      Besonders betroffen von dieser Entwicklung sind vor allem Arbeitende in kontaktintensiven Berufen. Dazu zählen unter anderem:

      • der Bereich „Erziehung und Unterricht“
      • der Bereich „Gesundheit- und Sozialwesen“
      • der Bereich „öffentliche Verwaltung“

      Mentale Gesundheit stärken

      Überbelastung und fehlendes Personal können nicht wegdiskutiert werden. Daher bedarf es anderer Lösungen, um die eigene mentale Gesundheit besser zu schützen und zu stärken. Eine Möglichkeit ist die Einführung einer digitalen Arbeitszeiterfassung.

      Die Erfassung der Arbeitszeiten soll vor einer zu hohen Zahl an Überstunden schützen. Außerdem den Arbeitgeber und Arbeitnehmenden rechtzeitig warnen, wenn ein kritischer Punkt erreicht wird.

      Andere Möglichkeiten zum Schutz der eigenen psychischen Gesundheit sollten bei der Arbeit im Home Office berücksichtigt werden. In diesem Fall müssen Mitarbeitende besonders gegenüber der ständigen Erreichbarkeit geschützt werden.

        Christoph Mers

        Online Content Manager