Studie Frontline Workers 2024: Unzufriedenheit wächst weiter
Schon zum fünften Mal berichtet der State of the Frontline Workforce 2024 gezielt über eine Arbeitsgruppe: die Frontline Workers. Die wichtigste Erkenntnis: Die Unzufriedenheit ist erneut gestiegen.
Trendstudie „State of the Frontline Workforce 2024”
An der Umfrage haben 1.800 Frontline Workers teilgenommen. Diese sind in den folgenden Arbeitssektoren tätig:
- Einzelhandel
- Gastgewerbe
- Logistik
Die signifikanteste Aussage lautet: Zwei von drei Teilnehmenden denken über einen Jobwechsel nach. Somit setzt sich der Trend aus den vergangenen Jahren weiter fort.
In 2022 waren es bereits 47 Prozent. Dieser Wert stieg im letzten Jahr auf 53 Prozent und erreicht in 2024 einen neuen Rekord mit 66 Prozent.
Sogar 33 Prozent der Befragten*innen gaben an, dass Sie sich nicht ausreichend wertgeschätzt fühlen.
Gründe für die Unzufriedenheit unter den Frontline Workers
Aus diesen vier Gründen streben Frontline Workers eine Kündigung an:
- 47 Prozent: zu niedriges Gehalt
- 33 Prozent: fehlende Wertschätzung
- 29 Prozent: fehlende Karrieremöglichkeiten
- 23 Prozent: fehlende Work-Life-Balance
Sogar 85 Prozent gaben an, dass es andere Beschäftigungsmöglichkeiten gibt, welche den persönlichen Fähigkeiten besser entsprechen.
Einflüsse auf Kündigungsgedanken
Die Belegschaft eines Unternehmens ist zumeist heterogen anstatt homogen. Das zeigt sich ebenfalls in den Einflüssen auf Kündigungsgedanken.
- Alter und langfristige Berufsplanung
- 18-24 Jahre: 40 Prozent
- 25-34 Jahre: 48 Prozent
- 35-44 Jahre: 55 Prozent
- 45-54 Jahre: 53 Prozent
- Ab 55 Jahre: 50 Prozent
Somit gibt es keine Altersgruppe, welche verstärkt eine langfristige Berufsplanung anstrebt. Anders sieht es beispielsweise in den USA aus. Dort gibt es eine klare Tendenz: Je älter die Befragten*innen, desto stärker der Wunsch nach einer langfristigen Planung.
- Alter und Kündigungsgedanke
Das Alter hat einen signifikanten Einfluss auf eine Kündigung. Satte 74 Prozent unter den 25- bis 44-Jährigen sehen im Alter einen Kündigungsgrund. 64 Prozent sind es bei den 18- bis 24-Jöhrigen. Nur 52 Prozent unter den über 45-Jährigen.
- Mangelnde Karrieremöglichkeiten und Kündigungsgedanke
Auf Grund fehlender Karrieremöglichkeiten zu kündigen ist vor allem für die über 45-Jährigen relevant. Dafür stimmten 29 Prozent.
24 Prozent waren es bei den 25- bis 44-Jöhrigen und nur 11 Prozent bei den 18- bis 24 Jährigen.
Das zählt im Job
Ein höheres Gehalt ist für die unterschiedlichen Generationen das mit Abstand wichtigste Kriterium im Job. Ein Blick auf die weiteren Aspekte:
Faktor | Gen Z & Millennials (18 – 34 Jahre) | Gen X & Baby Boomer (35 – 55 Jahre & älter) |
---|---|---|
Höheres Gehalt | 60 % | 64 % |
Flexibler Dienstplan | 19 % | 13 % |
Weniger stressiges Arbeitsumfeld | 23 % | 28 % |
Bessere Kommunikation | 10 % | 11 % |
Die Zahlen zeigen, dass eine gewisse unterschiedliche Gewichtung vorliegt. Aber diese Unterschiede zwischen den Generationen sind eher gering.
Ausblick in die Zukunft
Es bleibt die Frage: Was können Arbeitgeber unternehmen um die Zufriedenheit der Frontline Worker deutlich zu verbessern.
Eine Anhebung des Lohn- oder Gehaltes ist die naheliegendste Lösung. Doch nicht jedes Unternehmen ist dazu in der Möglichkeit. Daher müssen andere Benefits verstärkt angeboten werden.
Dazu gehört beispielsweise die Möglichkeit zur Weiterentwicklung im Job. Oder das Anbieten von flexiblen Dienstplänen durch die Bereitstellung von digitalen Lösungen zur Arbeitszeiterfassung.
Christoph Mers
Online Content Manager