Gender Pay Gap 2023: Soviel verdienen Frauen weniger als Männer
Auch im vergangenen Jahr untersuchte das Statistische Bundesamt den Gender Pay Gap. Also den Gehaltsunterschied zwischen Mann und Frau. Das sind die aktuellen Gehaltsunterschiede beim Gender Pay Gap 2023.
Gender Pay Gap 2023: 4,46 Euro weniger pro Stunde
Die Zahlen zeigen es erneut schwarz auf weiß. Frauen verdienen in der Stunde 4,46 Euro brutto weniger als Männer. Anders ausgedrückt: Im Durchschnitt verdienen Frauen 18 Prozent pro Stunde weniger als Männer in Deutschland.
Der Bruttostundenverdienst von Frauen rangierte im vergangenen Jahr im Durchschnitt bei 20,84 Euro. Bei den Männern lag dieser bei 25,30 Euro.
Stagnation seit 2020
Eine positive wie negative Entwicklung zeigt sich beim Gender Pay Gap auf lange Sicht. Dieser betrug bei der erstmaligen Messung im Jahr 2006 noch bei 23 Prozent.
Somit hat sich der Unterschied in den vergangenen Jahren verkleinert. Was positiv ist. Die andere und negative Seite der Medaille ist, dass der Verdienstabstand seit 2020 bei den aktuellen 18 Prozent verharrt. Hier ein Blick auf den globalen Gender Pay Gap.
Ost-West Gefälle
Ein weiterer Unterschied bei der Bezahlung zwischen Mann und Frau 1ergibt sich beim Blick auf die alten und neuen Bundesländer. In 2023 lag der unbereinigte Gender Pay Gap in Ostdeutschland bei sieben Prozent. In Westdeutschland bei satten 19%. Damit sogar über dem Bundesdurchschnitt.
Allerdings ist die Entwicklung in Ost und West gegenteilig, Eine positive Entwicklung verzeichnen die westdeutschen Bundesländer. Bei der erstmaligen Ermittlung lag der Wert noch bei 24 Prozent.
In Ostdeutschland lag dieser Wert sogar nur bei sechs Prozent. Eine leicht rückläufige Entwicklung.
Stagnation beim Gehalt
Laut der aktuellen Umfrage nimmt der unbereinigte Gender Pay Gap bei Frauen ab Anfang 30 kontinuierlich zu. Das kann unterschiedliche Gründe haben.
Zum einen erwarten Frauen das erste Kind im Durchschnitt mit knapp 30 Jahren. Somit stagniert der Bruttostundenverdienst bei den Frauen, während dieser bei den Männern kontinuierlich steigt. Warum die Stagnation bei den weiblichen Mitarbeitenden?
Mögliche Ursachen
Dafür gibt es, laut der Studie, zwei mögliche Ursachen. Zum einen müssen Frauen familienbedingt häufiger die Karriere unterbrechen. Zum anderen müssen Sie öfter in Teilzeit arbeiten.
Diese negative Entwicklung wirkt sich vor allem langfristig aus. Der unbereinigte Gender Pay Gap rangiert bei den 30-Jähirgen noch bei acht Prozent. In der Altersgruppe 57 bis 61 Jahre liegt der Gehaltsunterschied bei 27 Prozent. Damit neun Punkte über dem Durchschnitt.
Unterschied: bereinigt vs. unbereinigt
Der bereinigte Gender Pay Gap 2023 liegt demnach bei sechs Prozent. Doch was ist der Unterschied zwischen dem bereinigten und unbereinigten Gender Pay Gap?
Merkmale vom unbereinigten Gender Pay Gap:
- Durchschnittlicher Bruttostundenverdient von Mann und Frau ohne Anpassungen
- Beinhaltet strukturelle Unterschiede
- Wiederspiegelung von Zugangshürden von Frauen auf dem Arbeitsmarkt
Merkmale vom bereinigten Gender Pay Gap:
- Herausstellung verschiedener Ursachen für unterschiedliche Verdienste
- „Obergrenze“ für Verdienstdiskriminierung
Christoph Mers
Online Content Manager