
Equal Pay Day 2025: Gender Pay Gap gesunken
Der Trend ist positiv. Der Gender Pay Gap zwischen Frauen und Männern ist weiter gesunken. Allerdings gibt es immer noch gravierende geografische Unterschiede. Das und weitere Infos lesen Sie hier.
Equal Pay Day 2025: Rückgang um zwei Prozent
Im vergangenen Jahr sank der unbereinigte Gender Pay Gap um zwei Prozent. Das ist der höchste Rückgang seit der Berechnung des Gender Pay Gaps in 2006.
Trotz des prozentualen Rückgangs beim Gender Pay Gap: Durchschnittlich verdienten Frauen pro Stunde 16 Prozent weniger als Männer. Das sind, bezogen auf den absoluten Stundenlohn, eine Differenz von 4,10 Euro.
Unterschiede in Ost und West
Mit einem Unterschied von 16 Prozent wurde in 2024 der bisher geringste Wert erreicht nach Jahren der Stagnation. Das zeigt ein Blick auf die vergangenen fünf Jahre:
Jahr | Gender Pay Gap |
---|---|
2024 | 16 % |
2023 | 18 % |
2022 | 18 % |
2021 | 18 % |
2020 | 18 % |
Allerdings gibt es immer noch signifikante Unterschiede zwischen den alten und neuen Bundesländern. Zwar ging der Gender Pay Gap in den östlichen und westlichen Bundesländern gleichermaßen um zwei Prozentpunkte zurück.
Allerdings liegt der unbereinigte Verdienstabstand zwischen Frauen und Männern im Osten nur bei fünf Prozent. Im Westen dagegen bei 17 Prozent.
Gründe für den Rückgang
Laut einer Auswertung des Statistischen Bundesamtes ist der Rückgang des Gender Pay Gaps vor allem auf die Erhöhung des Bruttomonatsdienstes bei Frauen zurückzuführen. Denn in 2024 stieg der monatliche Bruttoverdienst um acht Prozent.
Bei den Männern gab es dagegen bloß einen Anstieg um knapp fünf Prozent. Die durchschnittliche Arbeitszeit erhöhte sich nur minimal um eine Stunde sowohl bei Männern und Frauen.
Equal Pay Day 2025: bereinigter Gender Pay Gap
Der bereinigte Gender Pay Gap liegt mittlerweile bei sechs Prozent. Was ist der Unterschied? Beim bereinigten Gender Pay Gap werden die Ursachen für die unterschiedlichen Verdienste herausgestellt.
Dagegen zeigt der unbereinigte Verdienstunterschied nicht nur den durchschnittlichen Bruttoverdienst zwischen Frauen und Männern. Sondern stellt gleichzeitig dar, welche strukturellen Unterschiede und Zugangshürden Frauen auf dem Arbeitsmarkt haben. Bleibt die Frage: Wie lassen sich die sechs Prozent erklären?
Laut dem Statistischen Bundesamt gibt es verschiedene Ursachen für die Verdienstlücke:
- Frauen sind häufiger in Teilzeit beschäftigt.
- Das Anforderungsniveau des Berufs.
- Frauen sind in schlechter bezahlten Berufen und Branchen tätig.
Diese und weitere Ursachen erklären 63 Prozent der Verdienstlücke. Sprich, 2,58 Euro von 4,10 Euro lassen sich berechnen.
Die restlichen 37 Prozent Verdienstunterschied, also 1,52 Euro von 4,10 Euro, können mit denen im Schätzmodell vorhandenen Merkmalen nicht erklärt werden. Dieser unerklärte Anteil entspricht dem bereinigten Gender Pay Gap von sechs Prozent.
Um eine detaillierte Analyse zu erstellen, werden weitere lohnrelevante Daten benötigt. Dazu zählen beispielsweise Angaben zu Erwerbsunterbrechungen wie Schwangerschaft, Geburt und Pflege von Angehörigen.
Christoph Mers
Online Content Manager