Mensch und Maschine: Die Zukunft der Arbeit ist kreativ
Roboter, künstliche Intelligenz und Automatisierung sind nichts Neues und die damit einhergehenden technischen Fortschritte haben das Leben von Menschen weltweit in vielerlei Hinsicht verbessert. Die neuen Technologien wirken sich auf alle Lebensbereiche aus und werden vor allem Einfluss auf unsere Jobs nehmen. In diesem Zusammenhang gewinnen kreative Fähigkeiten immens an Bedeutung. Der Arbeitsraumexperte Steelcase forscht zum Thema „Kreativität“ und zeigt, wie kreativ es in Büros heute zugeht. Am Ende geht es nicht mehr um Mensch versus Maschine, sondern um Mensch und Maschine.
Riesige Fortschritte in der KI-Technologie bringen grundlegende Veränderungen in der Arbeitswelt mit sich. Sei es, indem technologiebasierte Arbeitsplätze die Fähigkeiten des Menschen ergänzen oder ihn aus bestimmten Bereichen verdrängen. Einer Studie von PwC zufolge sind in Deutschland bis 2035 rund 37 Prozent aller heutigen Arbeitsplätze durch Automatisierung gefährdet, insbesondere sich wiederholende oder prozessorientierte Tätigkeiten können von Maschinen übernommen werden. Für Arbeitnehmer bedeutet das mit großer Wahrscheinlichkeit, dass jene kreativen Fähigkeiten, bei denen der Mensch im Vergleich zur Maschine einen Vorsprung hat, stärker in den Fokus rücken werden.
Seit jeher unterscheidet sich der Mensch von anderen Spezies durch die Fähigkeit zum Entwickeln von Lösungen für komplexe Probleme. 67 Prozent der von Steelcase im Kreativitätsreport 2018 befragten deutschen Arbeitnehmer verstehen Kreativität auch heute als "das Lösen eines Problems auf eine neue Art und Weise".
Status Quo: Deutschland ist kreativer Spitzenreiter
Kreativität definiert den Menschen und die Suche nach kreativen Arbeitsprozessen, die erfüllend sind und Sinnhaftigkeit vermitteln, nimmt immer mehr zu. Im Report geben 83 Prozent der deutschen Arbeitnehmer an, momentan täglich oder wöchentlich kreativ zu arbeiten. Damit liegt Deutschland über dem von Steelcase erhobenen, internationalen Durchschnitt von 74 Prozent. Auch mit Blick auf die nahe Zukunft (fünf Jahre) geht jeder achte Arbeitnehmer davon aus, dass sein Job mindestens dasselbe oder ein höheres Maß an Kreativität erfordern wird. In anderen Staaten ist die künftige Entwicklung hin zur kreativen Arbeit sogar noch höher.
Was hemmt Kreativität?
Kreativität am Arbeitsplatz wird durch verschiedene Faktoren gebremst: Vor allem interne Prozesse (44 Prozent), gefolgt von der aktuellen Arbeitsbelastung (31 Prozent), gelten in Deutschland als Hauptfaktoren für mangelnde Kreativität. Darüber hinaus führen 18 Prozent der Deutschen ihre geringe Kreativität auf wenig inspirierende Arbeitsumgebungen zurück.
Wie kreativ wird die Zukunft?
Sich wiederholende und prozessorientierte Aufgaben sind von der Automatisierung stärker betroffen als kreative. Arbeitnehmer, allen voran aus den Bereichen Gesundheitswesen (90 Prozent), Öffentlicher Dienst (87 Prozent) und Verwaltung (87 Prozent), gehen davon aus, dass sie in fünf Jahren gleichbleibend oder stärker kreativ arbeiten müssen. Schlusslicht dieser Entwicklung bilden Arbeitnehmer aus dem Ingenieurwesen und Marketing- sowie PR-Abteilungen. Diese Ergebnisse bekräftigen die Annahme, dass Kreativität in der Arbeitswelt künftig eine noch größere Rolle spielen und den Mensch vom Computer differenzieren wird.
Mensch und Maschine: Hand in Hand
Menschen lernten schon früh, Werkzeuge zu nutzen, um Dinge zu erschaffen und Probleme zu lösen. Heute sind es Technologien, die uns neue Möglichkeiten eröffnen. Roboter und Künstliche Intelligenz werden zukünftig unsere Kreativprozesse unterstützen.
Der Großteil der Technologien, die die Geschäftswelt in den nächsten fünf bis zehn Jahren prägen werden, ist aktuell noch gar nicht auf dem Markt. Bei den wenigen, die bereits verfügbar sind, ist nur wenig darüber bekannt, wie stark sie unser Leben künftig tatsächlich beeinflussen werden. Es ist aber davon auszugehen, dass künstliche und menschliche Intelligenz gemeinsam zu noch mehr Kreativität führen werden.
Über die Studie
Der Steelcase Kreativitätsreport wurde von Harris Interactive im Auftrag von Steelcase im August 2017 im Rahmen einer Onlinebefragung durchgeführt. Die Stichprobe setzte sich aus 4.802 berufstätigen Erwachsenen in sechs Ländern auf dem ganzen Globus zusammen (Frankreich, Deutschland, Japan, Spanien, Vereinigtes Königreich und USA). Die Ergebnisse bieten einen Einblick, wie Mitarbeiter über die Bedeutung von Kreativität am Arbeitsplatz, ihre eigenen kreativen Fertigkeiten und Ziele sowie Kreativitätshindernisse denken.