Digitalisierungsindex 2021: Es geht weiter aufwärts
Die Ergebnisse des Digitalisierungsindex 2021 sind da. Ein Blick auf die ersten Zahlen zeigt: der digitale Wandel in Deutschland schreitet kontinuierlich voran. Besonders die Corona-Krise sorgte für einen zusätzlichen Schub.
Digitalisierungsindex 2021: digitaler Status Quo
Der Digitalisierungsindex zeichnet jedes Jahr ein Abbild des digitalen Status Quo der deutschen Wirtschaft. Ermittelt wird der Index nach den folgenden Segmenten:
- Nach Branche
- Nach Bundesland
- Nach Unternehmensgröße
Deutschlandweit gesehen, erreicht der Digitalisierungsindex 2021 einen Score von 108 Punkten. Im vergangenen Jahr rangierte der Wert noch bei 100 Punkten. Eine Verbesserung um mehr als 7 Prozent.
Rahmenbedingungen verbessern sich
Sowohl die unternehmensinternen wie unternehmensexternen Kategorien verzeichneten ein Wachstum gegenüber dem Vorjahr. Dabei waren die externen Bereiche mit einem Anstieg von 10 Punkten der stärkere Treiber. Die internen Kategorien steigerten sich im Durchschnitt um 5 Punkte.
Die stärkte Kraft war mit den „Prozessen“ allerdings eine unternehmensinterne Kategorie. Diese sicherten sich den Spitzenplatz mit 121,1 Punkten. Gefolgt von „Humankapital“ und „Technischer Infrastruktur“ mit jeweils 116,9 und 116,4 Punkten.
Ursächlich für den Anstieg bei „Humankapital“ ist ein Schrumpfen der Fachkräftelücke in Digitalisierungsberufen. Stetiger Ausbau und bessere Breitband-Verfügbarkeit für Gewerbe und Privathaushalte sind Treiber bei „Technischer Infrastruktur“.
Nachholbedarf gibt es in der Kategorie „Qualifizierung“. Grund für den Rückgang gegenüber 2020 ist ein Mangel an Weiterbildungsmöglichkeiten. Doch wie sieht es in den einzelnen Branchen aus?
IKT ganz vorne
Unangefochtener Spitzenreiter bleibt die Informations- und Kommunikationsbranche (IKT). Die IKT rangiert mit 273,5 Punkten auf Platz 1. Und damit knapp 86 Indexpunkte vor dem Zweitplatzierten, dem Fahrzeugbau. Komplettiert wird das Treppchen von der Branche Elektrotechnik und Maschinenbau mit 143,3 Punkten.
Abgeschlagen auf dem letzten Platz rangiert die Branche „Sonstiges Produzierendes Gewerbe“ mit bloß 56 Punkten. Gefolgt von dem „Sonstigen Verarbeitenden Gewerbe“ sowie „Handel“ und „Verkehr & Logistik“.
Grundsätzlich ist festzustellen, dass eine Digitalisierung nur langsam vorankommt. Allerdings nähern sich die einzelnen Branchen aus verschiedenen Gründen der digitalen Transformationen. Dabei spielen Faktoren wie Kostendruck, Personalmangel oder Nachfragerückgänge eine besondere Rolle.
Digitalisierungsindex 2021 nach Betriebsgröße
Einen spannenden Einblick liefert der Index ebenfalls hinsichtlich der Unternehmensgröße. Zwei Größen nehmen zu und eine nimmt ab. Doch letztendlich sind die Unterschiede enorm.
Im Bereich „1 bis 49 Beschäftigte“ stieg der Index von 89,2 auf 93,9 Punkte. Gleiches gilt für den Bereich mit „250 bis mehr Beschäftigte“. Dieser wuchs im Vergleich zum Vorjahr um 5,6 Punkte auf 205,2. Nur bei „50 bis 249 Beschäftigte“ sank der Wert von 125,9 auf 119,4.
Das Bild ist trotz der Zuwächse und Rückgänge relativ eindeutig. Große Unternehmen sind deutlich stärker digitalisiert. Ursächlich hierfür ist eine Verbesserung im Bereich „Prozess“ sowie die überdurchschnittliche Performance bei unter anderem „Qualifizierung“ sowie „Innovationslandschaft“. Nur bei den „Produkten“ laufen die kleinen Unternehmen den Großen den Rang ab.
KMUs mit Nachholbedarf
Mittlere Unternehmen rangieren zumeist zwischen den kleinen und großen Betrieben. Bloß bei „Produkte“ und „Forschungs- und Innovationsaktivitäten“ sind mittlere Organisationen auf dem letzten Platz.
Der Digitalisierungsindex 2021 zeigt, dass vor allem KMUs Nachholbedarf in der digitalen Transformation haben.
Digitaler Wandel in den Bundesländern
Die Bundesländer wurden in folgende geografische Bereiche zusammengefasst:
- Nord: Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein
- Süd: Bayern, Baden-Württemberg
- West: Nordrhein-Westfalen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Saarland
- Ost: Mecklenburg-Vorpommern, Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen
Die Gruppe Süd verzeichnete den stärkten Sprung und sicherte sich mit 129,1 Indexpunkten den ersten Platz. Gefolgt von Nord mit 112,7 Punkten und West mit 108 Punkten. Schlusslicht bildet Ost mit 97,8 Punkten. Allerdings bleiben alle drei Gruppen – Nord, West, Ost – unter dem Vorjahresdurchschnitt von 113 Punkten.
Der Digitalisierungsindex 2021 zeigt, dass der digitale Wandel in Deutschland weiter voranschreitet. Besondern die Rahmenbedingungen mit den unternehmensexternen Kategorien haben sich deutlich verbessert. Zunehmen konnten ebenfalls die unternehmensinternen Bereiche. Nachholbedarf gibt es allerdings weiter in den östlichen Bundesländern sowie auf dem ländlichen Raum.
Die vollständige Studie ist hier erhältlich.
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