Krankschreibung per Telefon wieder möglich
Die Krankschreibung per Telefon ist seit Anfang August abermals möglich. Diese Regelung wurde Mitte des Jahres zunächst aufgehoben. Das gilt es dabei zu beachten.
Krankschreibung per Telefon: bis zu sieben Tage möglich
Auf Grund der Infektionszahlen und eines möglichen Anstiegs im Herbst dürfen Vertragsärzte*innen wieder Patienten*innen eine Krankschreibung per Telefon ausstellen. Die Ausstellung einer telefonischen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (AU), auch bekannt als gelber Schein, beruht allerdings auf einer vorher durchgeführten telefonischen Anamnese.
Die Ausstellung der AU ist für einen Zeitraum von bis zu sieben Kalendertagen möglich. Die telefonische Verlängerung auf Grund einer fortlaufenden Erkrankung kann erneut bis zu sieben Kalendertage sein.
Wie lange gilt die Krankschreibung per Telefon? Die aktuelle Regelung ist zunächst bis zum 30. November 2022 befristet.
Arzt oder Ärztin entscheidet final
Ob es zumutbar ist, ein*e Patient*innen telefonisch krank zu schreiben, entscheidet immer der Arzt oder die Ärztin. Die Kassenärztliche Bundesvereinigung weist darauf hin, dass eine Krankschreibung per Telefon möglichst „sorgfältig, zurückhaltend und insbesondere bei bereits bekannten Patientinnen und Patienten anzuwenden“ ist.
Patienten*innen mit milden oder symptomlosen Verläufen werden nicht per se als arbeitsunfähig eingestuft. In diesem Fall wird die häusliche Isolation mittels Infektionsschutzgesetz begründet. Diese Patienten*innen müssen sich an das zuständige Gesundheitsamt wenden.
Ausbau der Telekrankschreibung
Aktuell findet diese Regelung nur während der Pandemie Anwendung. Doch die Krankschreibung per Telefon soll unabhängig von der Pandemie ausgeweitet werden. Beispielsweise auf bestimmte Diagnosen und Krankheitsdauern wie bei Kurzerkrankungen.
Vorteile bei der Ausweitung der Regelung sind zum einen eine Entlastung von Arztpraxen. Zum anderen würde das Infektionsrisiko sinken.
Gegenargument ist, dass auf Grund hohen Anonymisierungsrate die Möglichkeit steigt, Symptome vorzutäuschen und der Arbeit fernzubleiben.
Christoph Mers
Online Content Manager