Gender Gap Index 2022: Deutschland rückt vor
Der Gender Gap Index 2022 liefert wieder spannende Erkenntnisse. Zwar ist die Pay Gap in Deutschland größer geworden. In anderen Bereichen konnte sich die Bundesrepublik aber verbessern.
Gender Gap Index 2022: Gehaltslücke leicht vergrößert
Das World Economic Forum zeigt im aktuellen Gender Gap Index 2022: die Bezahlkluft zwischen Mann und Frau ist im vergangenen Jahr wieder gestiegen in Deutschland. In 2021 wurde die Lücke zu 70,6 Prozent geschlossen. In diesem Jahr waren es nur 69,5 Prozent.
Ursächlich für diesen leichten Rückschritt war die Corona-Pandemie. Zum einen übernahmen Frauen wieder deutlich mehr Care-Arbeit. Zum anderen kümmerten sich Arbeitnehmerinnen verstärkt um Kinder und den Haushalt bedingt durch die Covid-19-Restriktionen.
Trend in beide Richtungen
In den weiteren untersuchten Segmenten des Gender Gap Index 2022 gab es sowohl Fort- als auch Rückschritte. Analysiert wurden folgende drei Bereiche:
- Bildungsniveau
- Politische Teilhabe
- Zugang zum Gesundheitssystem
Im Bereich „Bildungsniveau“ gab es ebenfalls einen leichten Abwärtstrend. Von 99,7 Prozent auf 98,8 Prozent. Das Segment „Zugang zum Gesundheitssystem“ hält das hohe Niveau von 97,2 Prozent.
Einen großen Sprung nach vorne verzeichnete der Bereich „Politische Teilhabe“. Hier steigerte sich Deutschland um 5 Punkte von 50,9 Prozent auf 55 Prozent.
Weltweite in den Top 10
Werden alle vier Segmente zusammen betrachtet, erreicht Deutschland im weltweiten Ranking des Gender Gap Index 2022 den zehnten Platz. Haupttreiber für den 10. Platz ist das Segment „Politische Teilhabe“. Eine mitentscheidende Rolle spielen ebenfalls die 16 Regierungsjahre von Alt-Kanzlerin Angela Merkel.
Auch im europäischen Ranking verbesserte sich die Bundesrepublik um einen Platz. Nach Platz sieben im vergangenen Jahr schaffte es die Bundesrepublik auf den sechsten Platz in 2022.
Vor Deutschland rangieren bloß noch Island, Finnland und Norwegen sowie Schweden und Irland. Absetzen konnte sich die Bundesrepublik von seinen Nachbarn wie der Schweiz (Platz 8), Frankreich (Platz 10) oder Österreich (Platz 13).
Christoph Mers
Online Content Manager