Vize-Weltmeister Deutschland: bei der Komplexität der Gehaltsabrechnung
Ein Titel, auf den Deutschland gerne verzichten kann. Laut dem Global Payroll Complexity Index 2023 (GPCI) besitzt Deutschland das zweit komplexeste System. Und das sind die Gründe dafür.
GPCI: Deutschland auf Platz zwei
Laut dem Global Payroll Complexity Index von 2023 rangiert Deutschland auf dem zweiten Platz. Das komplexe Lohn- und Gehaltsabrechnungs-System wird nur noch von Frankreich übertroffen.
Im Vergleich zum vergangenen Jahr „verbesserte“ sich Deutschland um zwei Prozentpunkte auf den zweiten Platz. Das Treppchen komplettiert die Schweiz.
40 Länder im Vergleich
Laut dem GPCI 2023 kommen neun von zehn Ländern aus Europa. Einzige Ausnahme: Kanada. Hier sind die Plätze vier bis zehn des Global Payroll Complexity Index 2023:
4. Italien
5. Kanada
6. Polen
7. Türkei
8. Niederlande
9. Belgien
10. Slowakei
Blick ans untere Ende
Das die Gehaltsabrechnung nicht immer kompliziert sein muss, zeigen die Länder am anderen Ende der Tabelle. Auf den Plätzen 31 bis 40 gibt es einen bunten Mix von Ländern aus Europa, Südamerika, Asien und Arabien.
Hier sind die Plätze 31 bis 40 vom GPCI 2023:
31. Singapur
32. Ungarn
33. Vereinigte Arabische Emirate
34. Rumänien
35. Mexiko
36. Südkorea
37. Argentinien
38. Japan
39. Hong Kong
40. Saudi-Arabien
Gründe für die Komplexität
In Deutschland gibt es laut dem Global Payroll Complexity Index 2023 drei unterschiedliche Gründe für die vorherrschende Komplexität:
- Hohe Anzahl an Pflichtabzügen wie Sozialabgaben, Rentenkasseneinzahlungen etc.
- Unterschiede bei der Lohnauszahlung
- Bearbeitung der erforderlichen Datenfelder
Vor allem Letzterer ist eine große Herausforderung für HR- und Payroll-Abteilungen. Denn die Daten müssen zum einen monatlich übertragen werden. In anderen Ländern passiert das viertel- oder halbjährlich.
Zum anderen müssen die Entgeltabrechnungen lückenlos dokumentieren wie sich das Gehalt der Deutschen zusammensetzt. Des Weiteren gibt es unterschiedliche Meldetermine für Arbeitnehmerdaten sowie strenge Meldevorschriften.
Christoph Mers
Online Content Manager