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Studie: 15 Tage Urlaub, um sich zu erholen

Belgische werknemers hebben gemiddeld 2 weken vakantie nodig om de batterijen op te laden
Unsplash

Sommer, Sonne, Erholung: Für viele Deutsche ist der Sommerurlaub zum Greifen nah. Wer richtig entspannen will, verbringt mindestens 15 Tage im Urlaub. So lange benötigen deutsche Arbeitnehmer*innen im Durchschnitt, um im Urlaub zur Ruhe zu kommen und sich vollständig zu entspannen. Sind die Urlaubstage aufgebraucht, sind fast ein Drittel der deutschen Arbeitskräfte bereit, unbezahlten Urlaub zu nehmen. Zu diesen Erkenntnissen kommt eine Studie von SD Worx, dem europäischen Marktführer für HR- und Payrolllösungen. Befragt wurden dafür 10.119 europäische Arbeitnehmer*innen.

  • Urlaub ist den Deutschen heilig: Nur 23 Prozent der deutschen Angestellten arbeiten während ihres Urlaubs.
  • Fast ein Drittel der Deutschen würde auch unbezahlten Urlaub nehmen.
  • Im Durchschnitt 75 Tage im Voraus müssen deutsche Arbeitskräfte ihren Urlaubsantrag stellen.
  • Nur die Hälfte der Deutschen können ihren Urlaubsantrag digital einreichen.

Eine gute Work-Life-Balance hat für viele Arbeitskräfte höchste Priorität. Dazu gehört auch, im Urlaub abzuschalten und sich zu erholen. Wie lange Arbeitnehmer*innen dafür benötigen, ist eine Frage der Nationalität. Während die Deutschen gut zwei Wochen brauchen, sind für Arbeitskräfte aus dem Vereinigten Königreich bereits achteinhalb Tage ausreichend, um die Batterien wieder aufzuladen. In Finnland oder Spanien werden dagegen die längsten Erholungszeiten bevorzugt, 27 beziehungsweise 34 Tage. 

      Deutsche Gewohnheitstiere versus finnische Spontanität

      Weniger groß sind die Unterschiede in Bezug auf denselben Urlaubszeitraum, der jedes Jahr genommen wird. Gut ein Drittel der deutschen Arbeitnehmer*innen haben hierfür ein festes Urlaubszeitfenster. Übertroffen wird das noch von den Niederlanden (45 Prozent) sowie Italien und Belgien (jeweils 42 Prozent). In Finnland dagegen sind die Arbeitskräfte im europäischen Vergleich am wenigsten festgelegt: Nur 23 Prozent gaben an, jährlich zur selben Zeit Urlaub zu nehmen. Ein jährlich wiederkehrender Urlaubsrhythmus findet sich vor allem bei verheirateten und zusammenlebenden Arbeitnehmer*innen. Bei den Alleinstehenden ist nur jede*r Dritte dahingehend festgelegt.

        Urlaub hat in Deutschland Priorität

        Nicht allen Arbeitnehmer*innen gelingt es, sich während ihres Urlaubs ganz von der Arbeit lösen. So gibt rund ein Drittel der europäischen Befragten an, dass sie auch in der für die Erholung gedachten Zeit E-Mails checken oder arbeitsbezogene Telefonate annehmen. Insbesondere norwegische Arbeitnehmer*innen tun sich schwer, in der schönsten Zeit des Jahres der Arbeit völlig zu entsagen: 45 Prozent bleiben deshalb in ihrem Urlaub erreichbar. Darüber hinaus fällt es im europäischen Durchschnitt 30 Prozent der Befragten schwer, die Arbeit im Urlaub vor allem mental loszulassen. Besonders die junge Generation ist betroffen: 38 Prozent der Arbeitnehmer*innen zwischen 25 und 34 Jahren haben Schwierigkeiten, sich in den Ferien von der Arbeit zu distanzieren. Mit zunehmendem Alter nimmt die Anspannung bei vielen ab. Bei den über 55-Jährigen sind es nur noch knapp 20 Prozent, die auch im Urlaub an die Arbeit denken.

        Diese Problematik kennen in Deutschland vergleichsweise wenig Arbeitskräfte. Nur knapp 22 Prozent können sich auch im Urlaub nicht von der Arbeit lösen und gerade einmal 23 Prozent gaben an, dass sie im Urlaub arbeitsbezogene E-Mails und Telefonate beantworten.

          Digitale Urlaubsanträge kaum möglich

          Nicht nur das Reiseziel muss im Voraus geplant werden, auch der Urlaubsantrag benötigt in vielen deutschen Unternehmen noch Vorlaufzeit. Mehr als 60 Prozent gaben an, dass sie freie Tage im Vorfeld beantragt müssen. Wie weit im Voraus Arbeitskräfte ihren Urlaub einreichen müssen, ist von Land zu Land unterschiedlich: Während italienische Arbeitnehmer*innen im Schnitt nur elf Tage Vorlaufzeit brauchen, steht Deutschland mit 75 Tagen an der Spitze.     

          Obwohl die Arbeitsplätze auch in Deutschland immer digitaler werden, ist das Einreichen des Urlaubsantrages noch bei rund der Hälfte der Befragten in Deutschland mit Papierkrieg verbunden. Nur die Hälfte der befragten deutschen Arbeitnehmer*innen können für den Antrag ihren Laptop nutzen, über das Smartphone funktioniert die Urlaubsplanung sogar lediglich bei 23 Prozent. Dabei kann gerade die leichtere Planung und Einreichung des Urlaubsantrags für Mitarbeitende viele Mehrwerte schaffen und Unternehmen so im War for Talent voranbringen. 

          Für eine optimale Work-Life-Balance ist es daher ratsam, Arbeitnehmer*innen ein Höchstmaß an Flexibilität bei ihrer Urlaubsplanung einzuräumen. Dabei sollten Arbeitgeber*innen möglichst auf die verschiedenen Bedürfnisse der Angestellten eingehen und ihnen digitale Anwendungen zur selbstständigen und unkomplizierten Planung zur Verfügung stellen. Auch für Arbeitgeber*innen bringen Digitalisierung und Automatisierung Vorteile mit: Weniger administrative und zeitraubende Aufgaben bedeuten für das HR-Team mehr Raum für neue Themen, die einen größeren strategischen Mehrwert bieten, wie Talentmanagement, Wohlbefinden und Recruiting.

            Über die Umfrage

            Im Zusammenhang mit dem War for Talent führte iVox für SD Worx eine Studie darüber durch, wie europäische Arbeitnehmer*innen mit Urlaubsanträgen umgehen. Die Umfrage konzentrierte sich darauf, wie es gelingt, ein*e attraktive*r Arbeitgeber*in im War for Talent zu sein, indem sie untersucht, was Arbeitnehmer*innen bei einem / einer Arbeitgeber*in suchen und worauf diese achten sollten. Die Untersuchung umfasste sieben Puzzleteile, mit denen Arbeitgeber*innen arbeiten können: Wohlbefinden und personenzentrierte Personalpolitik, flexible Arbeitsorganisation, motivierende Lohnpolitik, inspirierende und fördernde Kultur, digitaler Arbeitsplatz, Talentmanagement in nachhaltigen Karrieren und Personalbeschaffung.

            Die Umfrage wurde im März 2022 in Belgien, Frankreich, Deutschland, den Niederlanden, dem Vereinigten Königreich, Spanien, Italien, Norwegen, Finnland und Schweden durchgeführt. Insgesamt wurden 10.119 Mitarbeitende befragt. Die Stichprobe ist repräsentativ für die jeweiligen lokalen Arbeitsmärkte und hat die gleiche Zusammensetzung nach Geschlecht, Alter und Abschluss wie die der aktiven Arbeitskräfte in den betreffenden Ländern.