Zeiterfassung für Lehrer gefordert
Seit September 2022 schwebt das BAG-Urteil zur Arbeitszeiterfassung wie eine dunkle Wolke über dem Gesetzgeber. Passiert ist allerdings noch nichts. Jetzt wird die Einführung der Zeiterfassung unter den Lehrkräften gefordert.
Zeiterfassung bei Lehrern
Grundsätzlich sind die Arbeitgeber dazu verpflichtet, die Arbeitszeit der Mitarbeitenden korrekt zu erfassen. Ziel ist es, dass sowohl Mitarbeitende als auch Unternehmen eine bessere Übersicht über geleistete Überstunden erhalten.
Genau diese Mehrarbeit soll unter den Lehrer*innen in Zukunft eingedämmt werden. Wie? Mittels der Einführung einer transparenten und korrekten Arbeitszeiterfassung. Das fordert zumindest die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft, kurz GEW.
Bisher keine praktische Umsetzung
Die verpflichtende Arbeitszeiterfassung wird bereits in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes durchgesetzt. An deutschen Schulen ist der Wunsch nach einer praktischen Umsetzung nur Theorie. Doch warum sollte Lehrer*innen Ihre Arbeitszeit erfassen?
Grundsätzliches Ziel ist, die Arbeitsbedingungen an Schulen zu verbessern. Konkret bedeutet das zum einen die Erfassung von überlangen Arbeitszeiten unter der Woche. Zum anderen das Dokumentieren von unbezahlten Überstunden.
Mehrarbeit gestiegen
Das eine Zeiterfassung für Lehrer*innen durchaus sinnvoll ist, zeigt ein Blick auf aktuelle Zahlen. Laut einer Studie des GEW aus dem Jahr 2020 wurde damals schon auf die erhebliche Überbelastung hingewiesen.
Bereits vor vier Jahren verstießen 21 Prozent der Vollzeitkräfte gegen das Höchstgebot von 48 Stunden pro Woche. Sogar einige Teilzeitkräfte verstießen gegen die Arbeitszeitregelungen. Gewerkschaften gehen davon aus, dass diese Zahl in den vergangenen Jahren weiter angestiegen ist.
Des Weiteren waren beispielsweise die Personal Burn-Out Werte in Hessen höher als unter den Kolleg*innen in Nordrhein-Westfalen oder Baden-Württemberg.
Folgen für Kinder
Zusätzliche Belastungen entstehen durch die Zunahme von Aufgaben außerhalb des Unterrichts. Dazu zählen beispielsweise die Organisation von Klassenfahrten, die Zusammenarbeit mit der Jugendhilfe oder Pflichten aus der Inklusion.
Unter der Mehrarbeit leiden letztendlich die Schüler*innen. Auf Grund der verstärkten personellen Ausfälle von Lehrkräften nimmt auch die Zahl der Stundenausfälle zu.
Entlastung durch Zeiterfassung
Um Lehrer*innen effektiver vor einer Überbelastung zu schützen, ist die Erfassung der Arbeitszeiten eine sinnvolle Lösung. Warum?
Auf der einen Seite schützt es die Lehrer*innen sowie Schulleiter*innen vor einer Überbelastung. Die Zeiterfassung liefert auf einen Blick eine Übersicht zu den geleisteten Arbeitsstunden.
Auf der anderen Seite können Arbeitsaufgaben besser und effizienter verteilt werden oder sogar ausgelagert werden an Verwaltungsfachkräfte.
Wichtig ist, dass die Software zur Arbeitszeiterfassung leicht handhabbar sowie rechtssicher ist. Somit kann das Tool zur Zeiterfassung problemlos von allen Beteiligten genutzt werden.
Christoph Mers
Online Content Manager